Richtig verkaufen: Wie führe ich ein erfolgreiches Verkaufsgespräch?


Erfolgreiche Verkäufer kennen ihre Produkte, ihren Verhandlungsspielraum und ihre Kunden ganz genau. Letzteres geht nur durch aufmerksames Zuhören. Wenn Sie dem Kunden das Gefühl geben, seine Wünsche zu verstehen und seine Vorstellungen zu teilen, kommen Sie häufiger zum Abschluss. Spürt der Kunde dagegen, dass es dem Verkäufer um den schnellen Umsatz geht, wird er kritisch. Deshalb: Hören Sie auf zu verkaufen! Finden Sie im Gespräch heraus, was der Kunde braucht, und beraten Sie ihn als Experte. Dann kauft er von allein.

Achten Sie darauf, dass Sie auch wirklich ein Verkaufs-„Gespräch“ führen – ein Gespräch im Sinn eines Dialogs. Die meisten Verkäufer reden zu viel und überfordern den Kunden mit Details oder allgemeinen Informationen ohne Mehrwert. Ein Kunde, der nichts gefragt wird und sich überwiegend in der Empfängerrolle befindet, ist wenig aufmerksam. Wenn Sie wollen, dass sich der Kunde für Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung interessiert, müssen Sie sich zuerst für ihn interessieren.

Wer Aufmerksamkeit möchte, sollte daher zuerst Aufmerksamkeit schenken. Wichtig ist immer derjenige, der gefragt wird. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie mehr fragen als sagen. Doch aufgepasst: Gehen Sie mit den Antworten Ihres Kunden behutsam um. Besonders dann, wenn die Antwort, die Sie erhalten, sich wie ein Einwand anhört. Sehen Sie diese Informationen nicht als Angriff, sondern als wichtige Brücke zum Kunden, die er Ihnen gerade baut.
 

1. „Fragetechnik“ statt „Sagetechnik“

Die wichtigste Phase im Verkaufsgespräch ist nicht die Produktpräsentation, sondern die Analyse der Kundenwünsche. Hier legen Sie den Grundstein für einen erfolgreichen Verkauf. Denken Sie dabei nicht nur an das Produkt und den Verkauf, sondern in 1. Linie an den Menschen, der vor Ihnen steht.

Hilfreiche Fragen:
  • Was ist Ihnen besonders wichtig bei der Anschaffung von „xy“?
  • Wozu benötigen Sie das Produkt?
  • Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit diesem/einem ähnlichen Produkt gemacht?
  • Was muss das Produkt leisten?
  • Was ist ein Ausschlusskriterium, um sich nicht für den Kauf zu entscheiden?
  • Haben Sie sich auch über Alternativen informiert?
  • Was wünschen Sie sich noch von „xy“?
  • Worauf legen Sie sonst noch Wert?


Sicher haben Sie den Satz „Wer fragt, der führt!“ schon einmal gehört. Versuchen Sie es; Sie werden feststellen, dass Sie allein mit den richtigen Fragen eine vertrauensvolle und offene Atmosphäre erzeugen. Und Sie werden spüren, dass Sie weniger Energie verbrauchen, denn das Reden strengt an. Sparen Sie Ihre Energie für das Zuhören.

 

2. Vertrauen aufbauen

Kommunikation beinhaltet nicht nur Verständnis, sondern immer auch Missverständnisse. Versichern Sie sich, dass das, was bei Ihnen angekommen ist, auch das ist, was der Kunde gemeint hat. Zu häufig gehen wir davon aus, dass wir schon wissen, was der Kunde will. Schaffen Sie Klarheit. Zeigen Sie dem Kunden dadurch, dass Sie ihn ernst nehmen und verstehen wollen:

  • Überprüfen Sie, ob Sie den Kunden verstanden haben. Das können Sie tun, indem Sie mit Ihren eigenen Worten wiederholen, was der Kunde gesagt hat. Zum Beispiel: “Wenn ich Sie richtig verstanden habe, ist es Ihnen besonders wichtig, dass der neue Fernseher auch mit Ihrem jetzigen Receiver einwandfrei funktioniert?“
  • Geben Sie nicht nur Rückmeldung zu sachlichen Inhalten, sondern auch auf der Beziehungsebene. Zum Beispiel: „Sie möchten bei einem Händler kaufen, der die Installation übernimmt und zur Stelle ist, wenn Sie Hilfe benötigen?“
  • Sie können auch auf emotionale Signale reagieren, wenn Sie zum Beispiel wahrnehmen, dass Ihr Kunde unsicher ist. „Ich habe das Gefühl, dass Sie noch unsicher sind, weil ein ganz bestimmter Punkt noch nicht geklärt ist. Liege ich da richtig?"


3. Produktpräsentation, Nutzen und Werte

Wenn Sie in der Analysephase Vertrauen aufgebaut und Informationen über die Vorstellungen, Motive und Werte des Kunden gesammelt haben, können Sie Ihr Produkt/Ihre Dienstleistung bedarfsgerecht und individuell vorstellen. Alles was Sie nun sagen, hat einen Bezug zum Kunden und seinen Erwartungen. Das spürt der Kunde. Er kann sich nun voll und ganz mit dem Produkt oder der Leistung identifizieren und seinen persönlichen Nutzen erkennen. Dabei können Sie ihn unterstützen:

  • Verbinden Sie den Nutzen Ihres Angebots mit den Informationen, die Sie in der Analysephase gesammelt haben. Zum Beispiel so: „Sie haben vorhin erwähnt, dass Ihnen eine gute Raumluft sehr wichtig ist. Daher empfehle ich Ihnen einen Kalkputz. Kalk ist ein natürliches Material, das für ein angenehmes Raumklima sorgt.“
  • Beschränken Sie sich auf das Wesentliche. Weniger ist mehr. Verschonen Sie den Kunden mit unnötigen Details, vor allem wenn sie technischer Natur sind.
  • Drücken Sie sich so aus, dass der Kunde Sie versteht. Produktdetails und Merkmale helfen dem Kunden meist nicht weiter. Sprechen Sie stattdessen über den direkten Nutzen.
  • Sprechen Sie in Bildern und Beispielen. Unser Gehirn nimmt diese Informationen viel besser auf als Zahlen oder Fachbegriffe; außerdem versteht der Kunde komplexe Zusammenhänge anhand von Beispielen leichter. Weiterer Vorteil: Bilder erzeugen Emotionen. Ohne positive Emotionen kauft der Kunde nicht.

4. Das ist zu beachten

Bei Verkaufsgesprächen sind noch einige andere Punkte beachtenswert. Berücksichtigen Sie daher nach Möglichkeit folgende Hinweise:

  • Gehen Sie nicht zu früh davon aus, die Bedürfnisse Ihres Kunden zu kennen. Fragen Sie immer ausführlich nach. Auch – oder besonders dann – wenn Sie glauben, dass Sie genau wissen, was er möchte.
  • Bieten Sie nicht zu früh ein konkretes Produkt an. Erst wenn der Kunde das Gefühl hat, dass Sie ihn wirklich verstanden haben, ist er auch offen für das Produkt selbst und schenkt Ihnen Aufmerksamkeit.
  • Stellen Sie nicht nur Fragen zum reinen Bedarf. Die persönlichen Motive, Werte und Erfahrungen des Kunden helfen Ihnen, genau zu verstehen, was der Kunde will und was ihm wichtig ist.
  • Reagieren Sie auf Einwände des Kunden nicht gleich mit Gegenargumenten. Stellen Sie eine Frage zu seinem Einwand oder schweigen Sie einfach. Wenn Sie nur argumentieren, wird Ihr Kunde immer weitere Argumente finden, mit denen er dann retournieren wird.
  • Geben Sie dem Kunden immer die Chance, auch zu kaufen. Stellen Sie zum Beispiel eine Meinungsfrage: „Erfüllt das Gerät die Ansprüche, die Sie mir vorhin genannt haben?“ Wenn der Kunde positiv reagiert, dann leiten Sie in den Abschluss über: „Das freut mich, gerne können wir Ihnen das Gerät nach Hause liefern und anschließen. Möchten Sie das?“

Quelle: Lexware Unternehmer-Portal
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