Fixkosten senken: So gehen Sie vor

Wenn Sie in Ihrem Unternehmen die Kosten senken wollen, richten Sie Ihr Augenmerk am besten auf die Fixkosten. Sie verschlingen mit der Zeit sehr viel Geld, bieten durch den Langzeiteffekt aber auch erhebliches Einsparpotenzial. Nutzen Sie es und sichern Sie sich durch ein Senken der Fixkosten auch gegen schwierigere Zeiten ab.

 

Was sind Fixkosten?

Fixkosten sind immer wiederkehrende Aufwände, die nicht beliebig gekürzt werden können, weil verschiedene Abhängigkeiten bestehen. Typische Fixkostenarten mit hohem Volumen oder Wertanteil sind:
  • Personalaufwendungen (vor allem Gehälter und Sozialkosten),
  • Mieten,
  • Abschreibungen,
  • Kosten für den Fuhrpark,
  • IT-Kosten,
  • Fremdleistungskosten,
  • Energiekosten.

Der Anteil der Fixkosten nimmt in fast allen Unternehmen kontinuierlich zu, auch in klassischen Produktions-, Handwerks- oder Handelsunternehmen. Ursachen hierfür sind:
  • Immer mehr Automatisierung, mehr Maschinen, weniger Produktionsmitarbeiter, weniger variable Kosten bei Material oder Wareneinsatz.
  • Der Wunsch von Kunden nach mehr Vielfalt. Unternehmen müssen kleinere Serien fertigen und/oder mehr Produkte auf Lager halten. Das erhöht die Kosten in Produktion und Lagerhaltung.
  • Mehr Aufgaben in der Verwaltung, etwa intensiverer Beratungsbedarf im Vertrieb, Notwendigkeit eines Qualitätsmanagements, flexiblere Logistik oder gesetzliche Anforderungen für die Buchhaltung und den Jahresabschluss.
  • Nicht zuletzt weisen immer weniger Kostenarten einen typischen variablen Verlauf auf. Das ist vor allem bei den Fertigungslöhnen der Fall, die heute oft den Gehältern gleichkommen, da Sie bei Produktionsmitarbeitern auch Kündigungsfristen beachten müssen.


So können Sie Fixkosten senken

Weil Fixkosten meist über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben, auch wenn nicht produziert und verkauft wird, können Sie in der Regel nur wenige kurzfristige Einsparungen erreichen. Mit dem Entschluss, sich um die Senkung der Fixkosten zu kümmern, treffen Sie daher meist langfristig wirkende Entscheidungen und müssen oft auch in Strukturen Ihres Unternehmens eingreifen.

1. Überblick über die Höhe der Fixkosten verschaffen
Betrachten Sie zunächst alle Fixkostenarten und ihre Höhe genauer. Erstellen Sie dazu eine Übersicht, in der Sie sowohl die Fixkostenarten als auch deren Volumen des aktuellen Jahres und der 2 Jahre zuvor auflisten. Haben Sie sehr viele Kostenarten, können Sie mehrere Positionen zu einem Block zusammenfassen, etwa Gehälter, Sozialkosten und andere Aufwendungen für die Mitarbeiter zu Personalkosten oder Strom-, Gas- und Wasserkosten zu Energiekosten. Gleichzeitig sollten Sie den prozentualen Anteil jeder Kostenart am Gesamtvolumen der Fixkosten ausweisen. Dann erkennen Sie die Anteile einzelner Kostenarten oder -blöcke. Der Vergleich mit den Vorjahren zeigt Ihnen, wo Kosten besonders stark gestiegen sind.

2. Kostensenkungsziele formulieren und Rahmenbedingungen schaffen
Setzen Sie sich möglichst konkrete Ziele und Termine für die Kostensenkung. Bei Fixkosten formulieren Sie am besten absolute Ziele, also zum Beispiel die Kosten für Gehälter von heute 200.000 EUR auf 190.000 EUR Ende 2012 zu senken oder die Mieten von 30.000 EUR auf 27.000 EUR vom kommenden Jahr an zu reduzieren. Können Sie sich nicht selbst um die Maßnahmen kümmern, benennen Sie einen Mitarbeiter, der für die Kostensenkung in einer Sparte verantwortlich ist.

3. Maßnahmen finden und umsetzen
Um konkrete Maßnahmen zu finden, binden Sie möglichst mehrere Mitarbeiter ein. So erhalten Sie viele Ideen und Vorschläge für Erfolg versprechende Aktivitäten. Außerdem steigern Sie damit die Bereitschaft, aktiv an Kostensenkungen mitzuarbeiten und auch unangenehme Entscheidungen mitzutragen, etwa beim Senken von Personalkosten.

Beugen Sie Kostensteigerungen wirksam vor

Bestehende Fixkosten zu senken, ist der eine Ansatzpunkt. Noch besser ist es, sie ganz zu vermeiden oder sie von Beginn an möglichst niedrig zu halten. Viele Unternehmer unterschätzen den Einfluss von Entscheidungen auf die Kosten sowie das „Verharrungsvermögen“ vieler Kosten. Wenn Sie eine neue Maschine anschaffen, erzeugen Sie Fixkosten für Abschreibungen, Zinsen, Wartung und Energie. Können Sie die Maschine nicht mehr nutzen, etwa weil die Aufträge dauerhaft zurückgehen, bleiben die meisten Kosten für die Maschine dennoch über Monate oder Jahre bestehen. Daher sollten Sie bei jeder Entscheidung über Kosten in die Zukunft blicken und folgende Fragen beantworten:
  • Ist eine Anschaffung, etwa einer neuen Maschine, wirklich notwendig?
  • Wenn ja: Ist die Anschaffung in der geplanten Höhe notwendig oder geht es auch kleiner?
  • Haben Sie an die Folgekosten gedacht, zum Beispiel für Personal, Energie, Wartung?
  • Wie schnell können Sie einen Vertrag lösen oder sich von einem Partner trennen?
  • Welche Faktoren haben voraussichtlich Einfluss auf die aktuellen Kosten, etwa Umweltauflagen oder andere Gesetzesänderungen?

Tipp: Prüfen Sie auch die variablen Kosten
Auch wenn die Fixkosten für Sie besonders problematisch sind, prüfen Sie parallel immer, wie sich die variablen Kosten senken lassen. Beispiele: intensive und regelmäßige Verhandlungen mit Lieferanten um bessere Konditionen und Preise, Optimierung der Verbrauchsplanung oder eine Reduzierung des Ausschussanteils.

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